Feuerwehrleute, Einsatz- und Rettungskräfte riskieren bei Einsätzen oft ihr Leben. Weltweit kommen jährlich rund 200 Feuerwehrleute bei der Bekämpfung von etwa 15.000 Bränden katastrophalen Ausmaßes ums Leben. Ein Grund dafür: Die Orientierung in verrauchten oder verwinkelten Gebäuden ist schwierig. Gerät eine Rettungskraft selbst in Not, kann sie kaum gefunden werden.
Im Projekt „SensProCloth“ wurde deswegen intelligente Schutzkleidung entwickelt, die zahlreiche Funktionen erfüllt. Sie erfasst nicht nur die Vitalfunktionen der Rettungskräfte, sondern auch die Umgebungsbedingungen und Ereignisse wie einen Sturz. Gleichzeitig versendet die Kleidung Ortungssignale und Daten.
Mehrere Schichten Schutzkleidung
In der Schutzkleidung messen textile, flexible Sensoren die Körpertemperatur und textile Elektroden ermitteln die Vitalparameter. Weitere Sensoren überwachen die Atmung. Die Schutzjacke ist mit Leuchtdioden und Buzzern bestückt, die Signale abgeben. Sensoren messen die Außentemperatur, warnen vor Schadgasen und weiteren Gefahren und zeichnen jede Aktivität auf. Leuchtdioden an Schulter und Handgelenk signalisieren mit Ampelfarben Rückzugs- oder Warnsignale. Die Antenne zur Funkanbindung ist ebenfalls in die Jacke integriert.
Die leichte Elektronik ist in einer kleinen Tasche in der Schutzjacke untergebracht. Ein textiles Bussystem sorgt für eine sichere Datenverbindung. Das Datenfunksystem ermöglicht mit verbesserten Algorithmen und durch die Nutzung mehrerer Frequenzen auch dann eine sichere Kommunikation, wenn die Funkversorgung gestört ist. Gerät eine Einsatzkraft in Not, werden Helfer gezielt zu ihr geleitet. Mit den gesammelten Daten ist nach dem Einsatz eine Nachverfolgung und Auswertung zur taktischen Verbesserung möglich.
Mit der Schutzkleidung wird der Gesundheitszustand der Einsatzkräfte ebenso überwacht wie die Umgebungsbedingungen. Die gesammelten Daten werden automatisch an die zentrale Leitstelle gesendet. So kann die Einsatzleitung die Lage besser beurteilen und Befehle und Rückzugsmaßnahmen schneller einleiten. Ein in der Kleidung integriertes Ortungssystem ermöglicht das schnelle Auffinden von in Not geratenen Einsatzkräften.