Produktionsprozesse wissenschaftlich betrachtet
Lukas Richter arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) der Technischen Universität München in der Themengruppe Montagetechnik und Robotik. Mathematik und Chemie begeisterten ihn schon in der Schule, Kunst und Musik eher nicht.
Prompt machte er eine Berufsausbildung als Mechatroniker und studierte anschließend Produktion und Automatisierung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München und an der EPF Ecole d'ingénieurs in Paris. „Der Mechatroniker kombiniert Metallverarbeitung mit Elektrotechnik und Grundlagen zu Steuerungstechnik, Hydraulik und Pneumatik, also technischen Anwendungen mit Öl oder Druckluft, und Elektrik. Die Ausbildung hat mir ein umfassendes Wissen in den angewandten, technischen Grundlagen vermittelt. Besonders für das Studium war das sehr hilfreich. Das Studium war wiederum eine exzellente Vorbereitung auf das Berufsleben, denn Grundlagen der Produktionstechnik sind in jedem herstellenden Unternehmen notwendig. Auch Kenntnisse im Bereich der Automatisierungstechnik werden zunehmend unerlässlich.“
Für seine Masterarbeit ging Richter für ein halbes Jahr nach China in einen Industriebetrieb: „Die komplett andere Kultur und Arbeitsweise stellte mich immer wieder vor neue Herausforderungen und Abenteuer.“ Am Ende war Richter nicht nur technisch fit, sondern konnte auch mit verschiedenen Kulturen problemlos umgehen: „Das Ingenieursstudium hilft mir, technische Probleme schnell zu verstehen, zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Durch die internationale Ausrichtung konnte ich zwei spannende Jahre im Ausland verbringen. Das hilft mir heute noch, mich schnell in neuen Situationen zurechtzufinden.“
Der Doktorand arbeitete am Forschungsprojekt „Produktionstechnik für Lithium-Ionenzellen“ (ProLIZ) mit, das effizientere Produktionsprozesse für Lithium-Ionen-Batterien erarbeitete.
Hierzu wurde am iwb die komplette Prozesskette der Batterieproduktion abgebildet, was sehr anspruchsvoll war. „Während der Planung getroffene Annahmen haben teilweise nicht gestimmt. Dadurch waren die produzierten Batteriezellen zunächst nicht funktionsfähig“, so Richter. Dennoch ist es am Ende genau die Grundlagenforschung, die Lukas Richter am meisten begeistert.
Was sollte man mitbringen für die Forschung? „Interesse an neuen Technologien. Sehr gutes technisches Verständnis, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit und selbstständige Arbeitsweise. Die Arbeit in der Forschung gibt einem die Möglichkeit, den Fortschritt der Zukunft mitzugestalten, zu beeinflussen und seine eigenen Ideen umzusetzen. Neben dem Erlernen der theoretischen Grundlagen gibt es auch viele praktische Tätigkeiten mit Bezug zur Industrie.“