Der Personen-Transfer Roboter-Assistent soll Pflegeteams mehr Zeit für Pflegeaufgaben geben und die Selbstständigkeit von Patienten fördern.
Pflegekräfte im Krankenhaus und anderen medizinischen Einrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Allerdings stehen sie oft unter einem hohen Zeitdruck. Kommen dann noch der Transport der Patientinnen und Patienten dazu, bleibt noch weniger Zeit für die eigentliche Pflege am Menschen übrig, zumal in vielen Kliniken lange Wege zu bewältigen sind. PeTRA, der Personen-Transfer Roboter Assistent, soll diese Transportaufgaben übernehmen, damit mehr Zeit für „gute Pflege“ bleibt. Außerdem soll der Roboter Patientinnen und Patienten beim Gehen unterstützen und so ihre Autonomie verbessern.
Mehr als 6.000 Bettentransporte, 4.000 Rollstuhlfahrten, 3.500 Patientenbegleitungen und 4.000 sonstige Transporte fallen am Tag in deutschen Kliniken an. Zwar werden diese Transportaufgaben oft an Hilfskräfte delegiert. Oftmals fallen sie aber doch wieder auf examinierte Pflegekräfte zurück. Für den begleiteten Hin- und Rücktransfer einer Person sind bis zu vier Wege des Personals erforderlich (Hinbringen und zurück, Abholen und zurück), das in dieser Zeit dann nicht für die eigentlichen Pflegetätigkeiten zur Verfügung steht. Aus Zeitgründen werden zudem teilweise auch Personen per Rollstuhl oder Bett befördert, die durchaus begleitet gehen könnten. Dies geht zulasten ihrer Autonomie.
Das gesamte Video ist im Comicstil animiert. Es beginnt mit einer Roberhand und einer menschlichen Hand, die ineinander greifen. Darunter wird der Schriftzug PeTRA eingeblendet. Anschließend wird die Bedeutung der Abkürzung eingeblendet: Personen-Transfer Roboter-Assistent. Fahrszenen des InnoTrucks. Nun tritt eine Krankenpflegerin namens Olga ins Bild, die berichtet, dass sie seit sieben Jahren im Krankenhaus arbeitet. Zwar liebt sie ihren Beruf, beklagt sich aber auch, dass sie sehr viel zu tun hat und häufig unter Zeitdruck und Stress arbeitet. Dann fährt ein flacher Roboter ins Bild und Olga berichtet, dass zur Unterstützung der Pflegekräfte der Personen-Transfer-Roboter-Assistent "PeTRA" entwickelt wurde, damit diese wieder mehr Zeit für "gute Pflege" haben. Anschließend wird in verschiedenen Szenen gezeigt, wie PeTRA die Pflege im Krankenhaus unterstützen kann. Zuerst koppelt sich der Roboter an einen Rollstuhl mit Patientin und zieht diesen davon. Dann koppelt sich der Roboter an einen Rollator, um einer älteren Dame bei der Fortbewegung zu helfen. Dann zieht der Roboter ein Krankenbett mit einer schlafenden Patientin aus einem Raum. Zuletzt fährt der Roboter zu einem älteren Herrn, der in einem Sessel sitzt. Dieser hält sich am Roboterarm fest und läuft mit ihm zusammen aus dem Bild. Im Bild ist nun wieder die Krankenpflegerin Olga zusammen mit dem Roboter PeTRA zu sehen. Es werden die folgenden Anwendungsfälle eingeblendet: Getränkeversorgung Station, Stationswagen/Pflegewagen, Gepäcktransort Patient. In der Schlussszene sind erneut die Roboterhand und die menschliche Hand zu sehen, die ineiander greifen. Sowie die Logos und Namen der beteiligten Institutionen: Institut für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement, KUKA, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt – IREM Nürnberg, Universitätsklinikum Augsburg, Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, München, Martha-Maria Krankenhaus gGmbH, Nürnberg.
Im Projekt PeTRA (Personen-Transfer Roboter-Assistent) soll ein mobiler Assistenzroboter entwickelt werden, der Pflegekräfte von Transportaufgaben entlasten und Patientinnen und Patienten beim Gehen unterstützen kann. Er soll vier Grundfunktionen bieten:
Der Roboter koppelt eigenständig an Rollstühle an, bringt sie zum Ziel bringen und entkoppelt sich dort. Untersucht werden verschiedene Koppelverfahren.
PeTRA soll auch Patientenbetten ankoppeln, transportieren und wieder entkoppeln können.
PeTRA soll an Rollatoren andocken und die Patientin bzw. den Patienten beim Schieben des Rollators unterstützen. Die Verbindung zwischen dem Rollator und dem Roboter ist kraftsensitiv, d. h. der Anwender regelt mit seiner Schubkraft die Geschwindigkeit des Gespanns. Die Lenkung erfolgt jedoch automatisch. Mit Hilfe einer Kamera wird das Verhalten des Patienten überwacht und z. B. das Gespann angehalten, wenn der Patient stehenbleibt, oder der Patient den Rollator nicht mehr mit beiden Händen festhält.
Hierbei geht der Patient dicht neben dem Fahrzeug her, wobei sein Arm mit dem Roboterarm verbunden ist. Zum Losgehen erzeugt der Roboter eine deutlichen Kraftimpuls, so dass der Patient Moment und Richtung erkennt und loslaufen kann. Ein Regelungsverfahren passt das Tempo an die Geh-Geschwindigkeit des Patienten an. Sobald der Patient eine deutliche Gegenkraft aufbaut oder loslässt – quasi bremsen oder anhalten möchte –, wird das Fahrzeug wieder langsamer. Der komplette Vorgang wird durch eine Kamera überwacht.
Das zu entwickelnde System besteht aus einer frei navigierenden Fahrzeugbasis und einem kollaborativem Roboterarm. Pflegewissenschaftliche Ziele sind die Identifikation und Analyse geeigneter Szenarien und Prozesse zur Integration eines PeTRA-Systems in den Pflegealltag. Aufkommende Fragen rechtlicher, ethischer, sozialer sowie ergonomischer, wirtschaftlicher und technischer Art werden wissenschaftlich analysiert, ausgewertet und zur Überführung in die Pflegepraxis aufbereitet.
PeTRA wird zu 71 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Koordinator des Forschungsverbundes ist die KUKA Deutschland GmbH, Augsburg. Als weitere Partner wirken mit: