KATRETTER-App

In Gefahrensituationen zählt oft jede Minute: Bei Großbrand, Sturm oder Kampfmittelfund müssen die betroffenen Menschen so schnell wie möglich informiert werden, damit Sie sich und ihre Mitmenschen in Sicherheit bringen können. Auch ein medizinischer Notfall wie der Herz-Kreislauf-Stillstand ist ein Kampf gegen die Zeit. Neu entwickelte Apps unterstützen im Ernstfall Bevölkerung und Rettungskräfte.

Bei medizinischen Notfällen sind es häufig freiwillige Helferinnen und Helfer, die bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte lebenserhaltene Maßnahmen durchführen. Um dieses Potential effektiver zu nutzen, wurde die KATRETTER- App entwickelt. Registrierte Helfende werden bei einem Notfall in ihrer Nähe über die App informiert. Bei Annahme des Einsatzes, werden sie zur Unfallstelle navigiert.

Jeder kann mithelfen

In Zukunft kann KATRETTER sogar noch mehr: Dann können sich neben den „Ersthelfenden“ (für Erste Hilfe) auch „Mithelfende“ (für allgemeine Unterstützung) registrieren. Die Voraussetzungen für eine (natürlich kostenlose) Anmeldung erfährt man in der App. Die Teilnahme an Einsätzen ist aber stets freiwillig.

Die Zahlen sprechen für sich

Jedes Jahr erleben rund 70.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand und in etwa 34 % der Einsätze leisten bereits freiwillige Ersthelferinnen und Ersthelfer durch Reanimationen lebensrettende Hilfe. Mit der KATRETTER-App kann diese Zahl noch gesteigert werden. Darum setzen Rettungsorganisationen in immer mehr Städten und Landkreisen auf die Unterstützung von KATRETTER und immer mehr Bürgerinnen und Bürger melden sich als freiwillige Helfende an.

Helfer-App auf wissenschaftlicher Basis

KATRETTER basiert auf den Ergebnissen des dreijährigen Forschungsprojekts ENSURE, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Dabei wurde die Frage untersucht, ob und wie das große Potential freiwilliger Hilfe aus der Bevölkerung genutzt werden kann, um Hand in Hand mit professionellen Einsatzkräften zu agieren. Die Ergebnisse flossen in einen App-Prototyp, der in verschiedenen Tests weiter erprobt wurde. Nach dem Projektende wurde schließlich das KATRETTER-System ins Leben gerufen, das mittlerweile in vielen Landkreisen und Städten eingesetzt wird oder in Kürze eingesetzt werden soll. Mit bereits über 16.000 Alarmierung liegt der Fokus zunächst auf medizinischen Notfällen.