Hacker wollen verstehen, wie ein System funktioniert und wo seine Schwachstellen liegen, ohne dessen Daten zu verändern. Cracker dagegen verändern die Systeme, die sie „hacken“, böswillig. Scriptkiddies nutzen fertige Schadprogramme, um willkürlich in Systeme einzudringen. Der Schaden dabei kann hoch sein.
Der Begriff „Hacker“ ist weitverbreitet. Und wird vor allem in den Medien für alle Personen, die Computersysteme angreifen, verwendet. Das sieht die Hacker-Community nicht gern, denn sie unterscheidet drei Arten von Hackern.
Die Fach-Community bezeichnet nur solche Hacker als Hacker, die sich an die Hacker-Ethik halten. „Richtige“ Hacker dringen aus Neugier und Wissensdurst in fremde Systeme ein, ohne deren Daten oder Funktionsweise zu verändern. Manchmal werden sie als „Penetration Tester“ auch dafür bezahlt, Sicherheitslücken zu finden. Hacker werden – in Anlehnung an die Cowboy-Charakterisierungen in Westernfilmen – auch als „White-Hats“ bezeichnet.
Sogenannte „Grey-Hats“ sind Hacker, die sich in einem Graubereich bewegen. Wenn sie Sicherheitslücken in Systemen von Unternehmen oder Institutionen gefunden haben und diese darauf nicht reagieren, machen sie die Lücken öffentlich. Das wiederum kann strafbar sein und in den Bereich der Computerkriminalität gehören. Von vielen Hackern werden die „Grey-Hats“ aber als „gute“ Hacker angesehen.
Die landläufig als „Hacker“ bezeichneten Experten, die Computersysteme böswillig manipulieren oder zerstören, werden in der Fachwelt als „Cracker“ bezeichnet. In Anlehnung an die Western-Typologie werden sie auch „Black-Hats“ genannt, da die Bösewichte in diesen Filmen schwarze Cowboy-Hüte tragen. Cracker verstoßen sowohl gegen die Hacker-Ethik als auch gegen Gesetze und handeln damit illegal.
Für die „Scriptkiddies“ haben sowohl Hacker als auch Cracker nur ein Lächeln übrig. Die Scriptkiddies nutzen vorgefertigte Schadsoftware, Anleitungen und Versatzstücke, um Computersysteme anzugreifen oder Webseiten lahmzulegen. Oft gehen sie dabei ziemlich wahllos vor und richten großen Schaden an. Deswegen gehören sie zu den „Black-Hats“. Die Bezeichnung Scriptkiddies zielt darauf ab, dass diese Möchtegern-Hacker nicht selbst programmieren können und keine echten Hacker-Fähigkeiten haben.
Hacker spüren Sicherheitslücken auf, ohne diese für ihren Vorteil zu nutzen oder Schaden anzurichten. Freier Zugang zu Computern und zu Wissen gehören ebenso zur Hacker-Ethik wie ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Autoritäten und die Bevorzugung von Dezentralisierung. Hacker glauben daran, dass durch die Verbreitung von Technologien die Welt verbessert werden kann. Computer können Kunst und Schönheit erzeugen. Und Hacker sollten nur nach ihren Fähigkeiten und dem, was sie tun, beurteilt werden. Die Hacker-Ethik wird allerdings auch in Hacker-Kreisen immer wieder diskutiert.