Autonomes Fahren: Entlastung für den Fahrer

In naher Zukunft werden Autos wahrscheinlich von selbst fahren. Die technischen Systeme dazu gibt es bereits. Aber es sind noch viele Fragen offen.

Selbstfahrende Autos sind ein Menschheitstraum, der bald Wirklichkeit werden könnte. Forschung und Politik versprechen sich von autonomen Fahrzeugen mehr Mobilität für den Einzelnen, mehr Sicherheit für den Straßenverkehr und mehr Energieeffizienz für die Umwelt. Ein besserer Verkehrsfluss, niedrigere Unfallzahlen und weniger Abgase sollen so möglich sein.

Brückenlösungen

Bis Autos vollständig autonom fahren, wird es Zwischenlösungen geben, wie die Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug: Kameras im Innenraum erfassen den Zustand des Fahrers und übernehmen das Steuern des Fahrzeugs, wenn er müde oder unaufmerksam wird. Auch das Anlegen von Nutzerprofilen wäre so möglich. Das Fahrzeug könnte sich auf die unterschiedlichen Fahrweisen verschiedener Fahrer einstellen.

Mensch weiterhin erforderlich

Fahrassistenzsysteme für die Autobahn wird es bald geben. Automatisiertes Fahren im Stadtverkehr ist noch komplexer und stellt höchste Anforderungen an Elektronik und Sensorik. Allerdings muss der Mensch in kritischen Situationen immer noch eingreifen können und daher auf „Stand-by“ bleiben.

Hohe Komplexität – auch für Tests

Das Testen unausgereifter „Beta-Versionen“ im echten Straßenverkehr wäre zu gefährlich. Deswegen müssen nicht nur die technischen Systeme erforscht und weiterentwickelt werden, sondern auch neue Test- und Validierungsmethoden geschaffen werden.

Welche Technik steckt in autonomen Autos?

Für die räumliche Wahrnehmung sitzen an der Windschutzscheibe zwei Stereokameras, die die Straße nach vorne absuchen und Entfernungen berechnen. An der Seite und am Heck des Fahrzeuges beobachten Kameras in Fischaugenoptik den Verkehr und erkennen Ampeln und Verkehrszeichen. Lagesensoren prüfen die Lage des Autos, Drehratensensoren die Bewegungen der Räder. Radarsysteme erfassen Objekte in bis zu 200 Metern Entfernung – bei Tag und Nacht. Sensoren prüfen die aktuellen Wetterverhältnisse. Ultraschallsensoren helfen im Nahbereich beim Einparken. Lasersensoren bilden Konturen ab. Für die Orientierung braucht ein autonomes Fahrzeug sehr detailliertes Kartenmaterial und eine hochpräzise GPS-Ortung.

Noch viele Fragen offen

Woran die Forscher und Entwickler noch arbeiten, ist die Lernfähigkeit der Systeme. Gerade im Stadtverkehr können schnell komplexe Situationen entstehen, die schwierig zu bewältigen sind. Die wahrgenommenen Objekte und die aufgenommenen Daten müssen von den Systemen auch verarbeitet und logisch miteinander verknüpft werden können. Der Mensch löst das intuitiv auf Basis seines erworbenen Hintergrundwissens. Für Maschinen ist die logische Einordnung von Situationen und Geschehnissen eine hochkomplexe Aufgabe. Noch gänzlich unbeantwortet sind ethische und juristische Fragen, zu denen das autonome Fahren führen könnte. Zum Beispiel, wenn es bei Ausweichmanövern zu Kollisionen kommt. Hier müssen sowohl Fachleute als auch die Gesellschaft als Ganzes Antworten finden.

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